Baumstämme, Gedichte und Geschichten für Kinder erklingen aus an wippenden Sesseln hängenden Kopfhörern, ein Wasserhahn holt Wasser aus der Luft – das und noch vieles mehr können die BUGA 23-Besucher*innen in den 17 SDG-Gärten (SDG = Sustainable Development Goal) erleben.
Die 17 SDG-Gärten sind eines der Highlights der BUGA 2023. Mit allen Beiträgen und Veranstaltungen präsentiert die BUGA 23 während der 178-tägigen Gartenschau die großen Fragen der Nachhaltigkeit auf vielfältige Art und Weise, und lädt die BUGA 23-Gäste dazu ein, sich auf kreative Art und Weise damit zu befassen. Die 17 Gärten helfen dabei, indem sie den Besuchenden die Ziele näherbringen. Wie ein roter Faden ziehen sich im ganzen Experimentierfeld die 17 Gärten, umrahmt von Buchenhecken, durch die Ausstellung. Jeder greift eines der Ziele auf. Die Beiträge veranschaulichen die Leitziele der UN und damit der BUGA auf verblüffende, nachdenkliche, besinnliche, fröhliche Art und Weise.
Diese Gestaltungsvielfalt sorgt für ein abwechslungsreiches Erlebnis. Die Gärten verknüpfen entscheidende Zukunftsthemen mit der Möglichkeit, die SDGs emotional zu erfahren und dabei neue Perspektiven zu entdecken. Jeder Garten wird unterstützt von einem Partner, wie Organisationen, Stiftungen, Künstlern, Schriftstellern und Universitäten.
Auf der Karte des BUGA 23-Geländes sind alle SDG-Gärten eingezeichnet. Erkunden Sie bei einem Spaziergang durchs Experimentierfeld die Nachhaltigkeitsziele und erleben Sie sie hautnah!
2015 wurden von der Generalversammlung der Vereinten Nationen die Agenda 2030 und damit die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals = SDGs) einstimmig verabschiedet. Mannheim hat aufbauend auf die Agenda 2030 das "Leitbild Mannheim 2030" in Zusammenarbeit mit Mannheimerinnen und Mannheimern, mit Unternehmen, Vereinen und Initiativen entwickelt, um die SDGs auf lokaler Ebene umzusetzen. Das Leitbild Mannheim 2030 zeichnet anhand von sieben strategischen Zielen eine Vision von Mannheims Zukunft.
Auch die BUGA 23 hat sich der Nachhaltigkeit verschrieben und setzt die 17 Ziele aktiv um, informiert zusätzlich durch die SDG-Gärten und weitere Projekte aber auch über das Thema.
Partner: BMZ – Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
Armut in allen ihren Formen überall beenden
Die Beseitigung von Armut ist kein Akt der Nächstenliebe, sondern der Gerechtigkeit. Eine Welt ohne Armut ist der Schlüssel, um das enorme kreative Potential der Menschheit zu erschließen. Dennoch lebt fast die Hälfte der Weltbevölkerung in Armut, und der Mangel an Nahrung und sauberem Wasser tötet jährlich tausende von Männern, Frauen und Kindern.
Das SDG 1 möchte erreichen, dass 2030 niemand auf der Welt mehr in extremer Armut leben, das heißt, mit weniger als 1,90 US-Dollar am Tag auskommen, muss.
Das Konzept des Gartens „SDG 1 – Keine Armut“ liegt darin, zu zeigen, wie mit der Hilfe Einzelner ein Projekt umgesetzt werden kann, das Vielen hilft. Diese Hilfe erfordert einen Prozess. An einem Automaten lassen sich goldene Kugeln beschaffen, die in eine symbolische Weltkugel gelegt werden. Die Spende für die Kugel kommt der Mannheimer Tafel zugute. Der Garten ist aus Bestandsmaterialien der alten Militärkaserne entstanden, denn manchmal findet man Reichtum in den Dingen, die uns umgeben, wie z.B. den Segmenten der alten Bahngleise, die mit der Zeit eine goldene Farbe angenommen haben.
Partner: UNICEF – Für jedes Kind
Den Hunger beenden, Ernährungssicherheit und eine bessere Ernährung erreichen und eine nachhaltige Landwirtschaft fördern
Hunger ist weltweit die häufigste Todesursache. Die Erde stellt allen Bewohner*innen genügend Nahrungsmittel zur Verfügung. Aber da die Menschen einen ungleichen Zugang dazu haben und der Umgang damit häufig ineffizient ist, sind Millionen von Menschen unterernährt. Durch das Fördern einer nachhaltigen Landwirtschaft, mit modernen Technologien und durch faire Verteilungssysteme, kann die gesamte Weltbevölkerung ernährt werden. Niemand muss mehr Hunger leiden.
Der Garten für „SDG 2 – Kein Hunger“ benennt Gründe für den Hunger in den armen Ländern der Welt und stellt sie in den unmittelbaren Kontrast zum Überfluss und der Verschwendung in den reichen Ländern. Was können wir gegen Lebensmittelverschwendung tun? Jeder kann einen Beitrag leisten.
Partner: Stiftung Gesunde Erde – Gesunde Menschen, Prof. Dr. med. Eckart von Hirschhausen
Ein gesundes Leben für Menschen jeden Alters gewährleisten und ihr Wohlergehen fördern
In den letzten 15 Jahren hat sich die Zahl der Todesfälle im Kindesalter halbiert. Das zeigt, dass es möglich ist, den Kampf gegen viele Krankheiten zu gewinnen. Mit dem Nachhaltigkeitsziel 3 will die Weltgemeinschaft eine gesunde Lebensweise, präventive Maßnahmen gegen Krankheiten und eine moderne, effiziente Gesundheitsversorgung für alle Menschen voranbringen. Forschung und Entwicklung von Impfstoffen und Arzneimitteln für übertragbare und nicht übertragbare Krankheiten sollen gefördert und die globale sowie regionale Zusammenarbeit gestärkt werden.
Der Garten „SDG 3 – Gesundheit und Wohlergehen“ möchte dazu anregen, achtsam mit der Erde als dem einzigen, uns zur Verfügung stehenden Lebensraum umzugehen. Er zeigt mit den Kräutern die Schätze, die Natur und Kultur zur Gesunderhaltung schenken. Und er macht deutlich, wie wichtig auch Kultur ist, um die Gesundheit zu befördern – Etwa mit Musik, die sich auf bunten Trommeln spielen lässt.
Partner: Stiftung Lesen und Junges Nationaltheater Mannheim
Inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung gewährleisten und Möglichkeiten lebenslangen Lernens für alle fördern
Bildung befreit den Intellekt, setzt Kreativität frei und ist wesentlich für die eigene Selbstachtung. Sie ist der Schlüssel zu Wohlstand, eröffnet eine Fülle an Chancen und beruflichen Möglichkeiten und sie erlaubt es, zu einer fortschrittlichen, leistungsfähigen Gesellschaft beizutragen. Bildung soll allen Menschen zur Verfügung stehen. Mädchen und Jungen sollen eine frühkindliche Bildung bekommen, die sie auf die Grundschule vorbereitet. Weitere Ziele sind, dass Jugendliche mit einer hochwertigen Grund- und Sekundarbildung ihre Schule abschließen, ausreichende Lese-, Schreib- und Rechenkenntnisse erwerben und eine fundierte, berufliche Bildung oder Hochschulbildung bekommen.
„Wissen verleiht Flügel“: Die an Drahtseilen befestigten Wolken und die 3D-Buchstaben im Garten „SDG 4 – Hochwertige Bildung“, durch welche man regelrecht „schwebt“, sind Metapher für die Zugänglichkeit zur Bildung. Sie symbolisieren die digitale Cloud, welche mehr und mehr die analogen Medien ablöst. Bewegliche Sitzelemente und die Reflexion des Himmels im verspiegelten Boden machen diese Botschaft darüber hinaus spürbar. Schauspieler*innen des Jungen Nationaltheater lesen zudem Geschichten vor, die man über Kopfhörern hören kann.
Partner: UN Women Deutschland, Frauenhaus Mannheim
Geschlechtergerechtigkeit und Selbstbestimmung für alle Frauen und Mädchen erreichen
Bis 2030 soll auf der ganzen Welt erreicht sein: Das Ende der Diskriminierung von Frauen und Mädchen, der Ausbeutung von Frauen und Mädchen, der Gewalt gegen sie, der Kinderheirat, der Zwangsverheiratung und der weiblichen Genitalverstümmelung. Außerdem ist die Gleichberechtigung von Frauen und Mädchen und ihre Partizipation in Gesellschaft und Kultur zentrale Aufgabe von Politik und Justiz. Frauen und Mädchen haben ein Recht auf Bildung. Sie haben Zugang zu Land, Eigentum und finanziellen Dienstleistungen wie Banken und zu Informations- und Kommunikationstechnologien.
Der Garten „SDG 5 – Geschlechtergleichheit“ erzählt von der erlebten Ungleichheit und Gewalt gegen Frauen und Mädchen. Durch einen Zugang mit niedriger Eingangshöhe von 1,70 m wird bereits die vorherrschende Ungleichheit spürbar. Ein Aufbruch wird abseits des Weges in drei Quadranten sichtbar. Es erwächst aus den scheinbar festen Strukturen des Betons etwas Neues. Der vierte Quadrant mit Baum und Sitzplattform ist ein Ort für Austausch und Hoffnung - hier ist „kein Platz für Gewalt“.
Partner: Stiftung WATER is RIGHT, Rolf Stahlhofen
Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser und Sanitätsversorgung für alle gewährleisten
Jeder dritte Mensch weltweit lebt ohne sanitäre Einrichtungen. Unnötige Krankheiten und Todesfälle sind die Folge. Obwohl immer mehr Menschen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben, untergräbt der Mangel an sanitären Einrichtungen diese Fortschritte. Ziel ist es, bis 2030 die Wasserqualität zu verbessern, die Wasserverschmutzung zu unterbinden und Wasser wesentlich effizienter zu nutzen und nicht zu verschwenden. Das Wasservorkommen soll ressourcenschonend bewirtschaftet werden, um wasserverbundene Ökosysteme wie etwa Feuchtgebiete, Flüsse und Seen zu schützen und wiederherzustellen.
Für uns ist sauberes und trinkbares Wasser aus dem Hahn selbstverständlich. Für viele Menschen auf der Erde ist das ein unerreichbarer Luxus. Wasser muss oft über viele Kilometer mühsam transportiert werden. Im Garten „SDG 6 – Sauberes Wasser und sanitäre Einrichtungen“ lässt sich ausprobieren, wie und ob man einen vollen Wasserkanister tragen kann. In der Luft schwebende Wasserhähne mit laufendem Wasser ohne Wasserleitung regen an zur Frage: Woher kommt eigentlich unser Wasser?
Partner: Karlsruher Institut für Technologie (KIT) – Institut für Produktentwicklung (IPEK)
Zugang zu bezahlbarer, verlässlicher, nachhaltiger und moderner Energie für alle sichern
Erneuerbare Energien werden jeden Tag billiger, zuverlässiger und effizienter. Aber noch sind wir viel zu abhängig von klimaschädlichen, fossilen Brennstoffen. Um dem Klimawandel entgegenzuwirken, der eine der größten Bedrohungen für unser Leben ist, braucht es deshalb schnellstmöglich neue, regenerative Energielösungen. Bis 2030 sollen alle Menschen Zugang zu bezahlbarer, verlässlicher, nachhaltiger und moderner Energie haben. Hierfür soll der Anteil erneuerbarer Energien am globalen Energiemix deutlich erhöht und die Effizienz von eingesetzter Energie verdoppelt werden. Das Potential der erneuerbaren Energien ist riesig. Rein rechnerisch liefern Sonne, Wind, Wasser, Erde und Biomasse tausendfach mehr Energie, als die Weltbevölkerung benötigt.
Der Garten „SDG 7 – Bezahlbare und erneuerbare Energie“ besteht aus einem Kreis hoch gestapelter Autoreifen. Auf in der Mitte stehenden gelben Reifenstapeln lassen sich Ideen zu sauberen, alternativen Energien entdecken.
Partner: Musa Deli, deutsch-türkischer Sozialpsychologe und Autor
Dauerhaftes, breitenwirksames und nachhaltiges Wirtschaftswachstum, produktive Vollbeschäftigung und menschenwürdige Arbeit für alle fördern
Das Wachsen der weltweiten Wirtschaft soll sich möglichst auf den ganzen Planeten positiv auswirken. Deshalb muss sichergestellt werden, dass finanzieller Fortschritt menschenwürdige und erfüllende Arbeitsplätze schafft, ohne die Umwelt zu schädigen. Arbeitsrechte müssen geschützt und der modernen Sklaverei und der Kinder- und Zwangsarbeit ein für alle Mal ein Ende gesetzt werden. Wenn wir Arbeitsplätze fördern, Menschen ein regelmäßiges Einkommen sichern, und damit einen Zugang zu Bank- und Finanzdienstleistungen, dann können wir sicherstellen, dass jede und jeder von Unternehmertun und Innovation profitiert.
Bis 2030 soll die Wirtschaft in weniger entwickelten Ländern um mindestens 7% im Jahr wachsen, die Produktivität gesteigert und Vollbeschäftigung für alle erreicht werden. Insbesondere junge Menschen brauchen berufliche Perspektiven. Der Garten „SDG 8 – Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum“ stellt arbeitende Menschen der Region in Kurzportraits vor.
Partner: Uniklinikum Gießen Marburg und das Institut für Künstliche Intelligenz Universität Marburg, Anna Charlotte Frevel (Künstlerin)
Eine widerstandsfähige Infrastruktur aufbauen, breitenwirksame und nachhaltige Industrialisierung fördern und Innovationen unterstützen
Um den zukünftigen Herausforderungen der Gesellschaft gerecht zu werden, sind innovative, nachhaltige Technologien zu fördern und die Forschung zu verbessern. Außerdem gilt es, moderne, nachhaltige und inklusive Industrialisierung zu unterstützen, sowie allen Menschen einen gleichberechtigten Zugang zu Informations- und Kommunikationstechnologien und Finanzmärkten zu gewährleisten.
Wird die künstlichen Intelligenz (KI) die Welt verändern? Der Ausstellungsbeitrag im Garten „SDG 9 – Industrie, Innovation und Infrastruktur“ wirft Schlaglichter auf verschiedene Phänomene dieses komplexen Themas. So zeigt ein durch Computerleistung errechnetes Gemälde, was in der Kunst bereits heute möglich ist. Die gelbe Telefonzelle entpuppt sich als Wirkungsort des KI-Doktors und überrascht mit einer Technik, die für uns alle eine große Rolle spielen wird.
Partner: AKUT, Falk Lehmann
Ungleichheit in und zwischen Ländern verringern
Der Reichtum der Welt verteilt sich höchst ungleichmäßig. Etwa ein Prozent der Bevölkerung besitzt rund 48% des weltweiten Vermögens. Bis 2030 gilt es, diskriminierende Gesetze abzuschaffen, Entwicklungsländern mehr Mitsprache in internationalen Finanz- und Wirtschaftsorganisationen zu ermöglichen und gesicherte, verantwortungsvolle und reguläre Migration und Mobilität zu organisieren. Fragen von Gleichheit und Gerechtigkeit gilt es zu beantworten und allen Menschen Zugang zu Bildung, Gesundheit und sozialen Sicherungssystemen zu ermöglichen.
Im Garten zum „SDG 10 – Weniger Ungleichheit“ führt der Pfad vom südlichen Eingang aus an fünf unterschiedlich großen Figuren vorbei. Diese stehen exemplarisch für Menschengruppen mit unterschiedlichen Chancen im Leben. Beim Blick vom nördlichen Eingang aus (oder beim Blick zurück) erscheinen die Figuren optisch gleich groß. Sie stehen gleichberechtigt nebeneinander. Alle Figuren bilden in ihrer Gesamtheit das Gesicht einer Welt der Chancengleichheit.
Partner: Bundesstiftung Baukultur
Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig gestalten
Die Weltbevölkerung nimmt stetig zu. Um jedem Menschen ein gutes Zuhause bieten zu können, müssen moderne, nachhaltige Städte gebaut werden. Bis 2030 soll erreicht werden, dass alle Menschen Zugang zu angemessenem Wohnraum haben, sie saubere und günstige Verkehrssysteme nutzen können, dass die Luftqualität verbessert, dass Abfälle gezielt reduziert werden und dass Grünflächen und öffentliche Räume allgemein zugänglich und sicher sind. Nicht zuletzt gilt es, das Welt- und Naturerbe besser zu schützen.
Der Garten „SDG 11 – Nachhaltige Städte und Gemeinden“ mit einem Belag aus Gitterrosten, unter welchem Pflanzen wachsen, stellt den Einfluss des Menschen auf die Natur dar. Diese begrünte Fläche ist begehbar. Der Mensch hinterlässt seinen Fußabdruck in der grünen Landschaft und macht seine steten Pfade sichtbar. In den Spiegelsäulen werden die Menschen und das Grün der Hecken reflektiert. Zudem wird durch die Gestaltung der vertikalen Elemente eine minimale Flächeninanspruchnahme durch den geringen Fußabdruck verdeutlicht.
Partner: send me pack
Nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sicherstellen
Die Erde stellt eine Fülle an natürlichen Ressourcen zur Verfügung. Aber sie werden oft nicht verantwortungsvoll genutzt. Im Gegenteil, es werden weitaus mehr davon verbraucht, als die Erde zur Verfügung stellen kann. Bis 2030 sollen natürliche Ressourcen weltweit nachhaltig und effizient genutzt, Abfälle möglichst vermieden oder recycelt und sicher entsorgt werden. Produkte sollen möglichst wiederverwertet, und Produktionskreisläufe nach dem Prinzip „cradle to cradle“, „von der Wiege zur Wiege“, ausgeführt werden.
Der Garten „SDG 12 – Nachhaltige/r Konsum und Produktion“ macht den Umgang des Menschen mit natürlichen Ressourcen wie Wasser sichtbar: Zur Produktion einer einzigen Jeans werden durchschnittlich 8.000 Liter benötigt. Anhand der Anzahl der Wasserkisten wird diese Wassermenge dargestellt: pro Kiste sind es 9 Liter = 888 Getränkekisten.
Partner: Deutsche Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftsarchitektur
Umgehend Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen ergreifen
Der Klimawandel ist eine reale und unbestreitbare Bedrohung für die gesamte Zivilisation. Die Auswirkungen sind bereits sichtbar und werden katastrophal sein, wenn jetzt nicht gehandelt wird. Das Einhalten der Klimaverpflichtungen, aber auch gute Bildung, Forschung und Innovationen sind wesentliche Voraussetzungen, um das Leben zu erhalten. Ein Ziel der Maßnahmen gegen den Klimawandels ist es, den globalen Temperaturanstieg bis zur Jahrhundertmitte auf 1,5 Grad zu begrenzen. Um dies zu erreichen, brauchen u. a. Schwellen- und Entwicklungsländer sichere politische und finanzielle Rahmenbedingungen.
Der Garten „SDG 13 – Maßnahmen zum Klimaschutz“ stellt dar, wie ein großer Teil an CO2-Ausstoß vermieden werden kann und wie die Umwelt CO2 aufnehmen und speichern kann. Ziel des Gartens ist es, über Baustoffe und die Sinnhaftigkeit von Stadtbegrünung aufzuklären.
Partner: WWF Deutschland
Ozeane, Meere und Meeresressourcen im Sinne nachhaltiger Entwicklung erhalten und nachhaltig nutzen
Gesunde Ozeane und Meere sind für unsere Existenz von entscheidender Bedeutung. Sie bedecken 70 Prozent der Erde. Die wichtigsten Ziele sind, die Vermüllung der Meere mit Plastik deutlich zu verringern und Überfischung sowie illegale Fischerei zu beenden. 2022 hat die Weltnaturkonferenz in Montreal beschlossen, bis 2030 mindestens 30% der weltweiten Land- und Meeresfläche unter Schutz zu stellen.
Willkommen im Leben unter Wasser! Beim Garten „SDG 14 – Leben unter Wasser“ ist Fantasie gefragt. Über allem schwebt eine Decke aus Plastikmüll, aufgehängt an einem verspannten Netz. Etwa in der Mitte gibt es ein kreisrundes Loch in der Mülldecke. Die blühende Pflanzung darunter steht symbolisch für eine Unterwasserlandschaft unter Schutz und ohne Verschmutzung.
Partner: Biodiversity Foundation
Landökosysteme schützen, wiederherstellen und ihre nachhaltige Nutzung fördern, Wälder nachhaltig bewirtschaften, Wüstenbildung bekämpfen, Bodendegradation beenden und umkehren und dem Verlust der biologischen Vielfalt ein Ende setzen
Ein blühendes Leben an Land ist die Grundlage für Leben auf diesem Planeten. Doch durch Entwaldung, Zerstörung natürlicher Lebensräume und durch Verödung der Böden wurden dem Landökosystem schwere Schäden zugefügt. Nach den Vereinbarungen der Weltnaturschutzkonferenz von 2022 in Montreal soll es bis 2030 gelingen, 30% der Landschaften unter Schutz zu stellen, Aufforstungen zu fördern und die Gefährdung von Mensch und Umwelt durch Pestizide zu halbieren. Die Vielfalt des Lebens, die Biodiversität, ist ein wesentlicher Faktor für das Überleben der Menschheit.
Der Garten „SDG 15 – Leben an Land“ widmet sich dem globalen Problem des Artensterbens. Was ist das Ausmaß des Problems und wie sind die Konsequenzen für das Leben insgesamt? Und warum hätte das Aussterben des afrikanischen Waldelefanten Auswirkungen auf den Alltag in Europa? Auf vier Ausstellungswänden wird das komplexe Thema spannend und plakativ erläutert.
Partner: Ginkgo-Baum, Hiroshima, Mayors of Peace
Friedliche und inklusive Gesellschaften für eine nachhaltige Entwicklung fördern, allen Menschen Zugang zur Justiz ermöglichen und leistungsfähige, rechenschaftspflichtige und inklusive Institutionen auf allen Ebenen aufbauen
Mitgefühl und ein starker moralischer Kompass sind für jede demokratische Gesellschaft unverzichtbar. Aber Verfolgung, Ungerechtigkeit und Missbrauch sind immer noch weit verbreitet. Sie bedrohen die Zivilisation. Damit möglichst viele Menschen weltweit die Chance haben, in Frieden zu leben und ihre Rechte zu bekommen, ist es u. a. wichtig, dass alle Menschen gleichberechtigten Zugang zur Justiz und Rechtsstaatlichkeit haben, national wie international.
Als im August 1945 die Atombombe über Hiroschima abgeworfen wird, offenbart sie eine Zerstörungskraft ungeahnten Ausmaßes. Doch kurz darauf schlägt ein Ginkgobaum wieder aus, der gerade einen Kilometer vom Epizentrum entfernt steht. Ein Sämling davon wächst jetzt im Garten „SDG 16 – Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen“: In einem Hain aus abgestorbenen Bäumen steht der Ginkgo als grünes Friedenssymbol. Hin und wieder wird die Stille durch eine Musik-Einspielung vom West-Eastern Diwan Orchestra unterbrochen.
Partner: Engagement Global
Umsetzungsmittel stärken und die globale Partnerschaft für nachhaltige Entwicklung wiederbeleben
Die Global Goals, die Nachhaltigkeitsziele lassen sich nur gemeinsam erreichen. Internationale Investments, aber auch lokale Unterstützung sind erforderlich, um insbesondere Entwicklungsländern Zugang zu innovativen technologischen Entwicklungen, fairem Handel und den Weltmärkten zu ermöglichen. Um die Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, bedarf es einer globalen Partnerschaft mit gemeinsamen Anstrengungen aller Staaten, Zivilgesellschaften, Volkswirtschaften – und jedes Einzelnen. Finanzielle, technische und wissenschaftliche Unterstützung für weniger entwickelte Länder führt zu mehr Selbständigkeit und weniger Ungleichheit.
„Mehr als jemals in der Menschheitsgeschichte teilen wir ein gemeinsames Schicksal. Wir können es nur meistern, wenn wir uns ihm gemeinsam stellen“ so Kofi Annan, UN-Generalsekretär 1997-2006. Ganz im Sinne des 17. Ziels entstand in Zusammenarbeit mit der Stadt Mannheim und der Stadt Haifa ein "Fenster zur Welt". Ein Blick in das digitale Fenster mit der wunderbaren Aussicht ermöglicht die Interaktion mit Besucher*innen in Haifa.