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Spi­nel­li-Park

Spi­nel­li-Park

Bis 2014 noch Militärgelände, in 2023 BUGA Gelände: Aus den amerikanischen Spinelli Barracks und ihren 80 Hektar Fläche werden farbenprächtige Gärten, ein großzügiges landschaftliches Areal zum Flanieren, Schauen und Staunen. Mittendrin: bewusst gewählte architektonische Reminiszenzen wie die ursprünglich 21.000 Quadratmeter große U-Halle mit ihren wechselnden Blumenschauen und Erlebnisgastronomie. Über die Gartenkunst bleibt die Erinnerung an die Geschichte der Stadt lebendig.

1. Will­kom­mens­be­reich

Der Willkommensbereich am Südeingang des Spinelligeländes empfängt die Besucher*innen, die mit den Shuttlebussen, dem ÖPNV, zu Fuß oder mit dem Fahrrad anreisen, mit einem groß angelegten Blumenflor. Der „Blütenrausch Willkommen Süd“ präsentiert klimaresistente Pflanzen, wie Strohblumen, Strandflieder, verschiedene Salbeiarten oder Wolfsmilchgewächse. Sie säumen den Weg hin zum Eingangsgebäude, einer alten Lagerhalle aus Militärzeiten, wo sich die Kassen, der Mobilitätsverleih sowie ein VIP-Raum befinden. Jenseits des Gebäudes nimmt die Wuchshöhe, die Blütengröße und die Farbigkeit der Pflanzen zu. Hier finden sich Beete mit Sonderthemen, wie eine Mohn- oder Zinnienwiese, changierende Orange- und Karamelltöne oder die schillernde Farbigkeit des Aperols im abendlichen Sonnenlicht.

2. U‑Halle

Die U-Halle ist das architektonische Highlight auf dem Spinelli-Gelände und das Herz der Bundesgartenschau Mannheim 2023. Die ursprünglich 21.000 Quadratmeter große, u-förmige Lagerhalle wurde für die BUGA 23 in Teilen auf ihr tragendes Stahl- und Betonträgergerüst zurückgebaut und auf ca. 13.000 Quadratmeter reduziert. Gerüsthafte, durchlässige Strukturen blieben zurück, die mit Kletterpflanzen, Gräsern und Wildblumen bepflanzt wurden. Der Innenhof der U-Halle wurde zudem mit großzügigen Wasserflächen, Bäumen, einem alten Eisenbahnwaggon und Aufenthaltsbereichen aufgewertet.

Während der BUGA 23 bietet die U-Halle Platz für die 19 großen Blumenhallenschauen sowie für vielfältige Ausstellungsbeiträge. Außerdem bieten hier verschiedene Restaurants für jeden Geschmack das passende Angebot.

3. Expe­ri­men­tier­feld

Klima, Umwelt, Energie und Nahrungssicherung – das sind die vier Leitthemen der BUGA 23. Während der Mannheimer Bundesgartenschau finden sie sich in vielen Bereichen wieder, am deutlichsten aber auf dem Experimentierfeld nördlich der U-Halle. Zackige Kanten wie Eisschollen markieren hier den Bereich „Klima“, Blattstrukturen sind das Kennzeichen für den Bereich „Umwelt“. Oszillographische Linien stehen für „Energie“ und die „Nahrungssicherung“ spiegelt sich in der Form landwirtschaftlicher Flurstücke wider.

Zahlreiche Ausstellungsbeiträge regen die BUGA 23-Besucher*innen zum Staunen, Mitmachen, Nachdenken und Nachmachen an. Hier finden sich innovative Beiträge wie PeePowerTM (Strom aus Urin gewinnen) oder U-Shift (autonomes Fahren), klimaresiliente Pflanzen in der Gärten des Verbands für Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau, Inspiration für den heimischen Garten und Beiträge rund um die Wertschätzung von Lebensmitteln.

4. SDG-Gär­ten

Um den Besuchenden die 17 Sustainable Development Goals (SDGs/Nachhaltigkeitsziele) näherzubringen, ziehen sich im ganzen Experimentierfeld 17 Gärten wie ein roter Faden durch die Ausstellung. Umrahmt von Buchenhecken greift jeder dieser Gärten eines der 17 Ziele auf.

Die Umsetzung ist gärtnerisch kreativ und bei der Gestaltung kamen die verschiedensten Materialien zum Einsatz. So wurden beispielsweise Schaukeln, Autoreifen und Wasserhähne benutzt. Natürlich gibt es auch Grün, so fungiert der Garten für „Gesundheit und Wohlergehen“ gleichzeitig als Kräutergarten. Auch die Stadtentwicklung spielt eine Rolle, der Garten für „Industrie, Innovation und Infrastruktur“ wird von lokalen Erfindern bespielt, während der 17. Garten Mannheims nationalen sowie internationalen Städtepartnerschaften gewidmet ist.

Diese Gestaltungsvielfalt sorgt für ein abwechslungsreiches Erlebnis. Die Gärten verknüpfen entscheidende Zukunftsthemen mit der Möglichkeit, die SDGs emotional zu erfahren und dabei neue Perspektiven zu entdecken.

Zuschauer auf dem Spinelligelände betrachten Portraits die über Hecken hinausragen

5. 2023 Zukunftsbäume

Über das ganze Experimentierfeld verteilt stehen 2023 Zukunftsbäume. Erstmals fungiert eine Bundesgartenschau als Baumschule: Das Projekt der 2023 Zukunftsbäume für Mannheim ist ein Best Practice-Beispiel für Nachhaltigkeit: Die BUGA 23 dient der Stadt als Baumschule. Die Idee ist so betörend wie einfach: Während der BUGA 23 werden auf Spinelli sehr viele Bäume benötigt, um an heißen Sommertagen die Aufenthaltsqualität zu verbessern. Aufgrund der Frischluftzufuhr können die 2.023 Bäume nicht dauerhaft gepflanzt werden. Daher werden sie temporär, wie in einer richtigen Baumschule, in Baumquartieren auf dem Experimentierfeld gepflanzt und der Rest in riesigen Pflanzkübeln und Air Pots auf dem Gelände verteilt. Nach Ablauf der Schau werden die Bäume planmäßig als Stadtgrün im gesamten Stadtgebiet ausgesetzt.

6. Kli­ma­park

Neben der Frischluftzufuhr erfüllt die entstehende Freifläche auf dem ehemaligen Militärgelände eine wichtige weitere Funktion: Auf 62 Hektar Fläche dehnt sich der sogenannte „Klimapark“ als zentraler Teil des Grünzugs Nordost aus. Neben der Verbesserung des Stadtklimas ist er zugleich Freizeit- und Erholungsraum in Innenstadtnähe – und somit im wahrsten Sinne des Wortes ein neu zu entdeckendes Naherholungsgebiet für Mannheimer*innen und Gäste aus aller Welt.

Der Klimapark westlich der Völklinger Achse wurde als naturnah entwickelte Fläche angelegt, mit Sandmagerrasenflächen und Ersatzhabitaten für Mauereidechsen und Wildbienen.

 

7. Pan­ora­ma­steg und Augewässer

Am Rand des Klimaparks wartet ein architektonisches Highlight auf die BUGA 23-Besucher*innen: Der Panoramasteg. Rostrot, 81 Meter lang, 12 Meter hoch und über rund 43 Meter frei tragend ermöglicht er einen wunderbaren Blick über die Stadt und das gesamte BUGA 23-Gelände.

Der Steg ragt über die Feudenheimer Au und das dort entstandene Augewässer, das mit einer Wasserfläche von 1,6 Hektar Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten bietet. Sitzbereiche und ein kleiner Holzsteg am Wasser laden zum Entspannen und Verweilen ein.

8. Spiel- und Bewegungspark

Am äußersten westlichen und nördlichen Rand des Spinelligeländes, quasi als Trennung zwischen den Wohngebieten und dem Spinelli-Park, liegt die Parkschale Käfertal. Hier laden fünf Spielstationen, die thematisch zum Beispiel durch Traktor- oder Aufzugelemente an Mannheim und seine Erfindungen angelegt sind, zum Rutschen, Toben, Balancieren und Klettern ein. Vom Steg der Spielstation 3 (Vernetzung) aus bietet sich zudem ein toller Blick auf das Spinelligelände.

Im Spiel- und Bewegungspark finden sich aber nicht nur die Spielstationen, sondern noch viele weitere Angebote für Groß und Klein. Eine Disc Golf Fläche lädt dazu ein, Golf mit Frisbeescheiben zu spielen. Im Musikspielplatz kann durch den eigenen Körper Musik erzeugt werden. Und auch die Calesthenisgeräte sowie die Parkouranlage laden die BUGA 23-Besucher*innen zum Auspowern und Sport treiben ein.