Peter Cortmeier ist ein notorischer Nörgler, der zu allem und jeden ungefragt seinen Senf dazugeben muss. Am liebsten feuert der Programmierer für Sicherheitssysteme aus sicherer Distanz Shitstorm-Attacken auf die Menschheit ab. Identität ist für ich nur eine Rechenaufgabe, denn man sieht nur mit dem Server gut und das Wesentliche ist für den Nutzer unsichtbar. So schlägt sich Cortmeier rücksichtslos durch den Alltag, bis eine Paketzustellung sein Leben auf den Kopf stellt.
Ein mysteriöser DHL-Bote steht vor der Tür und möchte ihm freudestrahlend ein Paket überreichen, das der Besserwisser aber natürlich nicht annehmen will – schließlich hat er nichts bestellt!
Zu seinem Erstaunten bietet ihm der Zusteller postwendend an, den Karton zu öffnen und falls er mit dem Inhalt zufrieden ist, erst danach zu unterschreiben.
Cortmeier geht auf den Deal ein und entfernt fein säuberlich die Klebestreifen. Fassungslos starrt er in das Paket. „Da ist mein Leben drin!“, schreit er dem irritierten Postboten zu. „Jemand hat mir mein Leben geschickt und...!“ „Wollen Sie die Annahme verweigern?“, fragt ihn der Lebenszusteller unbeholfen, während Cortmeiers Kopf leichenblass aus dem Karton hervortaucht. „...und es endet heute!“
Programmierungsfehler? Absturz? Error? Seine Mimik pixelt Bände und aktiviert den Emotion-Code des DHL-Boten. Ganz gegen seine Gewohnheiten bittet er den Briefträger herein. Er will jetzt nicht alleine sein.
Zu später Stunde wird die Nacht zur Bühne für gesellschaftlichen Schlagabtausch, Satire und kabarettistischen Singsang zwischen den beiden. Kann sich Cortmeier noch umprogrammieren, oder ist es bereits zu spät?