Zum 300jährigen Stadtjubiläum organisierte die Stadt Mannheim eine Ausstellung, die ihresgleichen suchte: Die Kunsthalle wurde erbaut; das Ausstellungsgelände für den Gartenbau erstreckte sich über die halbe heutige Oststadt. Moderne und konservative Gartenanlagen, exotische Pflanzen und nie dagewesene technische Innovationen wurden präsentiert. Im "abessinischen Dorf" wurden "echte Eingeborene" zur Schau gestellt. Ein Vergnügungspark zog Besucher an, die sich weder für Kunst noch für Gartenbau interessierten. Viele Betriebe nutzten die Chance, sich als Aussteller, Zulieferer oder Sponsoren einem breiten Publikum vorzustellen. Gummischläuche, Heizkessel für Gewächshäuser und natürlich Kunstdünger - fast jedes Unternehmen hatte anscheinend auch Produkte für den Gartenbau im Angebot. Aber auch Hotel- und Gaststättengewerbe machten glänzende Geschäfte. Anhand von Ausstellungskatalogen, Presse- und Archivmaterial führt Kornelia Junge vom Verein Rhein-Neckar-Industriekultur durch die Veranstaltung und zeichnet damit ein Bild der Industriemetropole Mannheim Anfang des 20. Jahrhunderts.
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