Wälder sind gigantische Kohlenstoff-Speicher und Klimaanlagen. Doch sie werden seit Beginn der Kolonialwirtschaft weltweit für einträgliche Geschäfte vernichtet, in Plantagen der industriellen Landwirtschaft, in Anlagen zur Gewinnung von Metallen, Kohle und Erdöl sowie in der Holzwirtschaft. Aktuell werden vor allem in tropischen Regionen Wälder zerstört. Das bedroht das Weltklima und vernichtet auch die Lebensgrundlagen der Bewohner*innen in den betroffenen Regionen. Die Netzwerke des Agro-Business reichen auch in die Rhein-Neckar-Region. Vor 120 Jahren, in der Blütezeit der Industrialisierung und der deutschen Kolonien, investierten Mannheimer Geschäftsleute in Kolonialgesellschaften und Plantagen. Heute dominieren große globale Konzerne, die teilweise auch bei uns aktiv sind. Erdöl, Kohle, Metalle, Fasern, tropische Ölfrüchte, Kautschuk, Kaffee, Kakao u.a. werden auch hier verarbeitet und verkauft. In dem Vortrag beschreiben wir beispielhaft Waldzerstörungen in deutschen Kolonien und informieren über Bezüge zur Mannheimer Wirtschaft. Wir berichten über aktuelle Konflikte um Landvertreibungen und Abholzungen sowie über Initiativen zur nachhaltigen Wiederbepflanzung. Wir möchten gern mit den Teilnehmer*innen diskutieren, wie wir Widerstandsbewegungen gegen Waldvernichtungen unterstützen können und unter welchen Bedingungen Aufforstungsprojekte gelingen. Die Veranstaltung ist Teil des Programms "FiB - Frieden in Bewegung After Work" der NaturFreunde und ihrer Partner*innen zu den Themen Frieden, globale Gerechtigkeit, Umwelt-, Klima- und Artenschutz auf der BUGA23.
In Kooperation mit
AK Kolonialgeschichte Mannheim, RheinNeckar-Industriekultur e.V., Dachverband Entwicklungspolitik Baden-Württemberg e.V. / Eine-Welt-Forum Mannheim e.V.